Naturpaten.EU

Hummel in der Blühwiese

Wie genau hilft eine Blühwiese dem Artenschutz?

Wir sind dankbar, dass Du dich mit dem Thema Artenschutz beschäftigst. Deshalb möchten wir dir gerne erläutern, wie eine Blühwiese dem regionalen Artenschutz hilft. 

Unser Anspruch ist Umweltschutz der wirkt und erlebbar ist. Wir fokusieren uns dabei auf den Artenschutz der heimischen Flora und Fauna in Form von Blühwiesen.

Mit deiner Blühpatenschaft hilfst Du uns,regionale Blühwiesen anzulegen. Auf diese Weise kannst auch Du unkompliziert und wirkungsvoll zum Artenschutz beitragen.

Wenn Du dich mit dem Thema vertiefender beschäftigen möchtest, besuche gerne auch unseren Blog. Gemeinsam mit Gleichgesinnten veröffentlichen wir dort immer wieder interessante Artikel zum Thema Artenschutz und Nachhaltigkeit. 

Ganz zu Beginn: warum braucht es überhaupt eine natürliche Blühwiese?

Nicht nur in den deutschsprachigen Ländern Europas hat in den letzten Jahren das Artensterben dramatische Ausmaße erreicht. Grund dafür ist überwiegend, dass natürliche Lebensräume wegfallen. Natürliche Fläche wird dabei oft durch den Bau von Strassen und Siedlungen oder die konventionelle landwirtschaftliche Nutzung verbraucht. Die Landwirtschaft verbraucht den grössten Teil der Landfläche. Weltweit gesehen knapp 40 Prozent der Landfläche sind bereits Agrarflächen. Diese Fläche steigt zusammen mit dem Bevölkerungswachstum weiter an.

Insekten stehen ganz am Anfang: beim Artenschutz und in der Nahrungskette.

Insekten stehen weit am Beginn der Nahrungskette. Nicht nur viele Pflanzen können nur gedeihen und Früchte tragen, wenn Insekten diese bestäuben.

Auch andere Tiere sind auf Insekten als Nahrungsquelle angewiesen. Wer selbst einmal 10 bis 15 Jahre zurückdenkt, wird feststellen, dass sich das Insektensterben auf das gesamte Ökosystem auswirkt. 

So finden beispielsweise viele insektenfressende Vogelarten nicht mehr ausreichend Insekten, um ihre Jungvögel zu versorgen. Seit 1980 sind über die Hälfte aller Vogelarten in Deutschland verschwunden, was deutlich über 12 Millionen Brutpaare entspricht. Das ist eine traurige Entwicklung.

Vereinfacht kann man also sagen: ohne Insekten keine Menschen. Und genau deshalb setzen wir uns für Blühwiesen vor Ort und in der Region ein.

Bluehwiesen helfen dem Artenschutz
Rolle der Landwirte im Artenschutz

Welchen Einfluss hat deine Blühpatenschaft auf die konventionelle Landwirtschaft?

Gleich zu Beginn möchten wir sagen, dass wir den Landwirten nicht die Schuld am Artensterben geben möchten. Es wäre zu kurz gesprungen, dieses teils verbreitete Feindbild zu verstärken.

Die Landwirte mit denen wir im Kontakt stehen sind überwiegend sehr umsichtig denkende und naturverbundene Menschen. Viele Landwirte sehen sich jedoch in einem Zielkonflikt.

Deine Patenschaft hilft, den Landwirten eine nachhaltige Perspektive zu geben.

Einerseits sollen Landwirte für eine stetig wachsende Bevölkerung eine immer grösser Menge an Agrarprodukten zu einem immer billigeren Preis erwirtschaften. Andererseits sind sie sich um die negativen Auswirkungen der industriellen Landwirtschaft durchaus bewusst.

Letztlich trägt der Landwirt nicht nur eine Verantwortung gegenüber Mutter Natur. Er muss durch die Bewirtschaftung seiner Agrarflächen ebenso seinen Hof am Leben erhalten und seine Familie versorgen. 

An dieser Stelle möchten wir Naturpaten mit unserer Blühpatenschaft helfen, Landwirten bei der umwidmung der Fläche in natürliche Blühwiesen eine Perspektive zu bieten. Ein Teil des Betrags aus der Patenschaft kompensiert den Verdienstausfall, der entsteht indem beispielswiese kein Mais und kein Weizen mehr angebaut werden.

Weshalb sind Monokulturen schädlich für die Artenvielfalt?

Monokulturen sind darauf ausgelegt, Flächen die so gross als möglich sind so einfach und effizient als möglich zu bewirtschaften. Heisst mit den selben Gerätschaften, dem selben Saatgut und möglichst wenigen zeitfressenden Umwegen. 

Konkret heisst das: wenn der Landwirt mit einem Erntegerät einmal zu einer grossen und homogenen Fläche fährt, ist das deutlich effizienter als wenn er dreimal zu drei kleinen Flächen fährt, für die er sogar noch die Technik an seinem Traktor umbauen muss, da dort unterschiedliche Erzeugnisse angebaut werden.

Um die Landwirtschaft effizienter zu machen wurde nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland die so genannte Flurbereinigung durchgeführt.

Spritzmittel gefaehreden die Artenvielfalt

Die negativen Auswirkung der Flurbereinigung in Deutschland.

Um die Landwirtschaft effizienter zu machen wurde nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland die so genannte Flurbereinigung durchgeführt. Hecken und kleinere Bewaldungen wurden dabei entfernt. Ausserdem wurden Ackerflächen zusammengelegt um eine grössere zusammenhängende Fläche zu schaffen. 

Das ist gut für die Effizienz und schlecht für die Artenvielfalt. Warum? Durch die Flurbereinigung sind seit den 1950ern ca. 20 % an Naturwiesen und Weiden verloren gegangen, auf den heute zum Beispiel Mais angebaut wird. 

Der Verlust der natürlichen Artenvielfalt ist alarmierend.

Die Generation Oma hat reichlich davon zu berichten, wie intensiv Wiesen früher noch geblüht haben. Durchschnittlich waren vor 50 Jahren noch ca. 25 Pflanzenarten in einer Naturwiese zu finden. Heute sind es nur noch halb so viele. 

Der verbreitete Einsatz von Pestiziden und Herbiziden zerstört Wildpflanzen, die für die Landwirtschaft keinen Mehrwert bieten, da sie unergiebig sind und keine Feldfrüchte tragen. 

Die chemischen Spritzmittel haben auch direkten Einfluss auf Insekten, indem sie das Nervensystem schädigen.

Artensterben erfasst Flora wie Fauna gleichermaßen.

Die chemische Belastung von Organismen beginnt bei den Pflanzen und erfasst mit den Insekten auch sämtliche Tiere. Spritzmittel sind gleich doppelt tödlich für die Tierwelt. 

Einerseits werden dadurch wildblühende Pflanzen dezimiert, die Insekten und Tieren als Nahrung dienen. Andererseits schädigen Agrarchemikalen nachhaltig den Organismus der Tiere in der Wiese. Mit Spritzmittel verseuchte Insekten raffen auch Igel, Brutvögel und andere Tiere dahin, welchen diese Insekten als Nahrung dienen.

Wie helfen die Blühwiesen den Bienen?

Eine gute Frage, die oft gestellt wird. Die Klassische Honigbiene bevorzugt als so genannter Trachtsammler eher Rapsfelder als unsere Blühwiesen. Bei Nahrungsmangel findet sie aber auch auf einer natürlichen Blühwiese ausreichend Nahrung. 

Insekten die wir bewusst schützen möchten sind vor allem Wildbienen, bedrohte Schmetterlingsarten und Nachtfalter, aber auch Fliegen und Käfer. Nicht zu vergessen Wespe und Hummel.

Ein positiver Nebeneffekt in artenreichen Blühwiesen ist der vielfältige und diverse Bestand von Mikroben und Kleinstorganismen. Diese haben eine wichtige Funktion, da sie Schadstoffe im Boden abbauen und damit das Grundwasser reinigen.

Biene auf Katzenminze in Blühfläche
Nektarrüssel

Auf welche Weise hilft die Blühwiese dem Artenschutz?

Blühwiesen bieten Erholungsräume für gefährdete Arten und dienen gewiessermassen als Rettungsinseln. Je artenreicher die Blühwiese – also je grösser die Vielfalt an heimischen Blühpflanzen, Wildkräutern und Grässern – desto mehr unterschiedliche Tierarten finden dort eine Heimat. 

Man kann sich vorstellen, dass ein komplexes Ökosystem stabiler wird, wenn es auf verschiedenen Standbeinen steht. Diese verschiedenen Standbeine sind die unterschiedlichen Pflanzenarten in unserer Blühwiese.

Schrittweise steigern wir die Biodiversität.

Da wir unsere Blühflächen nicht düngen, stellen sich dort magere und stickstoffarme Böden ein. 

Das hilft dem Artenreichtum der Wiese. Über einen Zeitraum von mehreren Jahren kann so die Biodiversität von unter 20 bis auf über 100 Arten ansteigen. Damit stellen wir sicher, dass für jede Insektenart etwas dabei ist und vor allem auch stark bedrohte heimische Arten Schutz finden.

Die richtige Pflege der Blühwiese ist wichtig.

Wie wir schon gelernt haben, muss zum Erhalt der Artenvielfalt auch eine Blühweise von Zeit zu Zeit gemäht werden. Wir stellen dabei jedoch sicher, dass nicht alles auf einmal und nicht zu häufig gemäht wird.

Schrittweises Mähen schont die Artenvielfalt.

Wer sich ein modernes Mähwerk an einem Traktor anschaut, versteht schnell, warum dieses zwar sehr effizient arbeitet, leider aber auch viele Insekten und Tiere das Leben kostet.
Da wir die Mahd nicht silieren und direkt der landwirtschaftlichen Verwendung zuführen, verzichten wir auf den Einsatz so genannter Aufbereiter. Damit verhindern wir, dass mehr als die Hälfte der in den Pflanzen lebenden Insekten ihr Leben verlieren. Wo möglich mähen wir von Hand sodass Insekten gut eine Ausweichfläche finden können.

Blühwiesen helfen dem Artenschutz und sind wertvolle Überwinterungsgelegenheiten.

Nicht zuletzt dienen unsere Blühwiesen als wichtige Überwinterungsmöglichkeit und auch als Bruthilfen (Bonus: hier haben wir einige Tipps  zum Überwintern deiner Blühwiese). 

Auch du möchtest mit deiner Blühpatenschaft einen umfangreichen und vor allem wichtigen Beitrag zum Artenschutz leisten? Dann unterstütze uns gerne jetzt.