Nutzen einer Blühwiese im Herbst und Winter

Tipps zum Überwintern einer Blühwiese

Pflege und Nutzen deiner Blühwiese im Herbst und Winter

Blühwiesen sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch von großer Bedeutung für die Umwelt. Sie bieten vielen Insekten und anderen Tieren einen Lebensraum, der in unseren von intensiver Landwirtschaft geprägten Landschaften oft rar geworden ist.

Was passiert eigentlich im Herbst und Winter mit Blühwiesen?

Viele Gartenbesitzerinnen und -besitzer denken, dass die Pflege von Blühwiesen in der kalten Jahreszeit nicht notwendig ist. Dabei gibt es gute Gründe, auch im Herbst und Winter eine Blühwiese zu pflegen und zu nutzen.

In diesem Blogartikel erfährst du, warum eine Blühwiese gerade auch im Herbst und Winter wichtig ist, welche Pflanzenarten in dieser Jahreszeit blühen und was der Artenvielfalt auch im Winter hilft. In einem anderem Blogbeitrag haben wir außerdem wertvolle Tipps zum Überwintern einer Blühwiese für dich zusammengestellt.

Die Blühwiese nutzt dem Artenschutz auch in der kalten Jahreszeit

Viele Menschen denken, dass Blühwiesen im Herbst und Winter keine Bedeutung mehr haben, da sie nicht mehr so bunt und blühend sind wie im Sommer. Doch das ist ein Irrtum! Eine Blühwiese hat auch in der kalten Jahreszeit viele Vorteile.

Drei Gründe, warum eine Blühwiese gerade im Herbst und Winter wertvoll ist

Grund Nr. 1: die Blühwiese bietet auch im Herbst und Winter Nahrung für Insekten wie Bienen und Schmetterlinge, die auch in dieser Jahreszeit aktiv sind und auf Nahrungssuche gehen. Durch das Blühen von bestimmten Pflanzenarten im Herbst und Winter können Sie somit auch in dieser Jahreszeit zur Artenvielfalt beitragen.

Grund Nr. 2: Eine Blühwiese trägt vor allem im Spätherbst und beginnenden Winter dazu bei, dass sich der Boden nicht verfestigt und eine intakte Bodenstruktur bewahrt wird. Durch das schonenden Sensen eines Teils der Pflanzen wird verhindert, dass sich zu viel Biomasse ansammelt, die im Frühjahr den neuen Austrieb behindern kann. Ein ähnlicher Effekt entsteht durch Weidetiere, wie beispielsweise Schafe und Ziegen.

Grund Nr. 3: Mit der Hauptgrund, weshalb eine Blühwiese in der kalten Jahreszeit einen großen Nutzen für die Artenvielfalt hat, sind die Rückzugsräume. Pflanzenstengel und lockerer Boden sind ein wichtiges Winterquartier für viele Insekten. Außerdem finden viele Kleinlebewesen und Säugetiere in der Blühwiese Zuschlupf und wertvolle Winternahrung.

Blühwiese nutzt auch im Herbst und Winter

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Die Blühwiese im Winter nutzt nicht nur Insekten

Eine Blühwiese ist ein wertvoller Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen. Und das eben nicht nur im Sommer. Sie bietet nicht nur Insekten, wie Bienen und Schmetterlingen, eine wichtige Nahrungsquelle. Auch vielen andere Tieren wie Vögel und Nagetiere finden hier ab dem Herbst einen wertvollen Lebensraum.

Die Pflanzenvielfalt auf einer Blühwiese ist enorm und damit ein wichtiger Bestandteil für die Nahrungsgrundlage für viele Tiere. Die Wiese bietet bis spät in den Herbst verschiedene Blüten, Samen und Früchte an, die für unterschiedliche Tiere eine wichtige Nahrungsquelle darstellen. So bieten beispielsweise Sonnenblumen und Mohnblumen Samen für Vögel und Nagetiere, während Schafgarbe und Flockenblumen für Motten und Schmetterlinge eine wichtige Nahrungsquelle darstellen.

Darüber hinaus hat eine Blühwiese auch ökologische Vorteile. Sie trägt zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit bei und fördert die Biodiversität. Eine Blühwiese kann auch dazu beitragen, den Boden vor Erosion zu schützen und somit den Bodenabbau zu verhindern.

Blühwiese im Herbst

Blühwiese bietet Nistmöglichkeiten für Vögel und Nagetiere

Eine Blühwiese bietet auch für viele Vögel einen wichtigen Lebensraum. Sie finden hier Nistmöglichkeiten und Rückzugsorte. Auch für kleine Nagetiere wie Mäuse und Igel ist die Blühwiese ein wichtiger Lebensraum, wo sie Unterschlupf und Nahrung finden.

Es gibt also viele Gründe, warum eine Blühwiese nicht nur für Insekten, sondern auch für andere Tiere und die Umwelt insgesamt von Bedeutung ist. Es lohnt sich, einen Teil des Gartens als Blühwiese anzulegen, um so einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität und zur Förderung von Lebensräumen für Tiere zu leisten.

Welche Pflanzen blühen auch in Spätherbst und Winter?

Auch wenn der Sommer vorbei ist, gibt es noch einige Pflanzenarten, die noch spät im Herbst blühen und somit für Nahrung für Insekten sorgen. Alternativ gibt es dazu die so genannten Frühblüher, welche oft schon gegen Ende des Winters das Frühjahr einläuten. Dazu gehören beispielsweise Korbblütler wie der Igelkopf (Rudbeckia).

Wenn du eine Blühwiese angelegt hast, kannst du durch das Einbringen von Herbstblühern dafür sorgen, dass die Blühwiese auch in der kalten Jahreszeit attraktiv aussieht und Insekten anzieht. Achte jedoch darauf, dass du einheimische Arten auswählst, die für die Insekten in deiner Region geeignet sind.

5 heimische Pflanzen die auch im Winter blühen

Auch im Winter müssen die Bewohner der Blühwiesen nicht ganz auf Blüten verzichten. Es gibt zahlreiche heimische Pflanzen, die auch bei niedrigen Temperaturen blühen und damit eine Nahrungsquellen für Insekten darstellen. Hier sind einige Beispiele:

#1 Schneeglöckchen: Diese zarten weißen Blumen sind ein sicheres Zeichen dafür, dass der Frühling bald kommt. Schneeglöckchen blühen oft schon im Februar und können den ersten Nektar für Bienen und Hummeln liefern.

#2 Winterlinge: Ähnlich wie Schneeglöckchen sind auch Winterlinge sogenannte Frühblüher. Ihre leuchtend gelben Blüten erscheinen oft schon im Januar und können Insekten anlocken.

Blühwiese im Herbst

Einige Pflanzen blühen noch bis spät in den Herbst hinein.

#3 Zaubernuss: Die Zaubernuss ist ein großer Strauch oder kleiner Baum, der im Winter auffällige gelbe oder orangefarbene Blüten trägt. Da sie oft erst im Januar oder Februar blüht, ist sie eine wichtige Nahrungsquelle für die ersten aktiven Insekten in dieser Jahreszeit.

#4 Christrosen: Diese robusten Pflanzen blühen oft schon ab Dezember und können bis ins Frühjahr hinein Blüten tragen. Christrosen gibt es in verschiedenen Farben und Formen, darunter auch gefüllte Blüten.

#5 Immergrüne Winterblüher: Neben den genannten Pflanzen gibt es auch viele immergrüne Sträucher und Bäume, die im Winter blühen und damit wichtige Nahrungsquellen für Insekten darstellen. Nicht 100% heimisch bei uns, aber weit verbreitet ist beispielsweise die Mahonie mit ihren leuchtend gelben Blüten. Auch der Winter-Jasmin mit seinen zarten gelben Blüten blüht im Winter.

Du siehst also, es kann sich lohnen, auch im Winter auf einheimische Pflanzen zu setzen und damit einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt zu leisten.

Wie pflegt man eine Blühwiese im Herbst und Winter?

Eine Blühwiese im Herbst und Winter zu pflegen ist nicht schwierig, erfordert jedoch ein paar besondere Maßnahmen. Grundsätzlich gilt: Je nach Witterung und Region kann die genaue Vorgehensweise etwas variieren, aber es gibt einige allgemeine Tipps, die du beachten solltest.

Tipp 1) Zunächst einmal solltest du darauf achten, dass du die Blühwiese nicht zu früh im Herbst mähst oder gar mulchst. Viele Insekten, wie beispielsweise Wildbienen, nutzen die Stängel und Samenstände der Pflanzen als Nistgelegenheit und als Überwinterungsmöglichkeit. Diese Strukturen bieten also nicht nur Nahrung, sondern auch Schutz und Überlebensmöglichkeiten für bedrohte Insekten. Es ist daher sinnvoll, einen guten Teil der Pflanzen nicht zurückzuschneiden. Wenn Du doch etwas ausdünnen möchtest,  so lasse einen ausreichenden Teil der Stängel stehen.

Tipp 2) Achte gleichzeitig auch darauf, dass die Pflanzen nicht zu hoch werden und umknicken. Das kann dir bei Disteln oder Königskerzen aber auch beim Borretsch passieren. Dadurch würde das Wachstum im nächsten Jahr beeinträchtigt.

Tipp 3) Vor allem im Winter ist es wichtig, dass der Boden nicht verfestigt. Dies erreichst du, indem du den Boden nur bei trockener Witterung betrittst und auf schweres Gerät verzichtest. Im Idealfall solltest du im Herbst auch darauf achten, dass der Boden nicht zu stark verdichtet wird, beispielsweise durch das Befahren mit schwerem Gerät. Lässt Du deine Blühwiese von Schafen oder Ziegen abernten, so achte auf eine ausreichend große Fläche. So verhinderst Du, dass viele Tiere auf kleiner Fläche den Boden feststampfen.

Reh äst in Blühwiese

Die Blühwiese im Herbst und Winter ausdünnen?

Wenn du deine Blühwiese im Herbst optimal auf die kommende Saison vorbereiten möchtest, solltest du auch darauf achten, dass sich keine zu dichte Vegetation bildet. Wie wir an anderer Stelle beschrieben haben, kann sonst die Artenvielfalt leiden und dominante Arten überhand nehmen. Dies kann beispielsweise durch das Entfernen von abgestorbenen Pflanzen oder durch gezieltes Ausdünnen der Wiese erreicht werden.

Weitere Gründe warum eine Blühwiese im Herbst und Winter uns allen nutzt

Wie wir bereits erwähnt haben ist eine Blühwiese ist nicht nur im Sommer schön anzusehen, sondern hat auch ab dem Herbst viele nützliche Funktionen.

Grund 1) Im Herbst und Winter nutzt die Blühwiese als Futterquelle für Wildtiere wie Rehe und Hasen. Die Samenstände dienen außerdem Vögeln und Kleinsäugern als Nahrungsquelle.

Grund 2) Aber nicht nur Tiere profitieren von der Blühwiese, auch für den Menschen gibt es einige Vorteile. Die Pflanzen in der Blühwiese können die Luftqualität verbessern und sind ein wichtiger Bestandteil des ökologischen Gleichgewichts. Zudem kann eine Blühwiese im Herbst und Winter helfen, bei Spaziergängern Achtsamkeit für die Artenvielfalt zu schaffen.

Grund 3) Eine Möglichkeit, die Blühwiese noch wertvoller zu machen, ist die Verwendung von Totholz. Totholz ist ein wichtiger Bestandteil des ökologischen Gleichgewichts und bietet einen wertvollen Lebensraum für Insekten, Pilze und andere Kleinstlebewesen. Besonders im Winter, wenn viele Pflanzen abgestorben sind, ist Totholz ein wichtiger Überwinterungsplatz für Wildtiere.

Totholz nutzt deiner Blühwiese im Herbst und Winter

Es ist sehr einfach, Totholz auf der Blühwiese zu integrieren. Lege einfach einige Äste und Stämme auf dem Boden ab und achte darauf, dass sie nicht zu dicht aufeinanderliegen, damit genügend Luftzirkulation gewährleistet ist. Lass das Totholz einfach liegen und beobachte, wie es im Laufe der Zeit zersetzt wird. Wenn du möchtest, kannst du auch gezielt einen Totholzhaufen anlegen, indem du Äste und Stämme aufschichtest.

Totholz auf der Blühwiese ist also nicht nur ein wichtiger Bestandteil des ökologischen Gleichgewichts, sondern bietet auch einen tollen Mehrwert für die Blühwiese im Winter. Mit nur wenig Aufwand kannst du Totholz in deine Blühwiese integrieren und damit das ökologische Gleichgewicht fördern.

Bodenbrüter finden Schutz in der Blühwiese

Die Blühwiese ruht im Winter und bietet vielen Lebewesen einen Rückzugsort.

Die Blühwiese ist auch im Winterschlaf nützlich

Nachdem deine Blühwiese nun im Winterschlaf ist, kannst du dich schon auf die kommende Jahreszeit und den nächsten Frühling freuen.

Wenn du im Herbst und Winter auf deiner Blühwiese einheimische Wildblumen und -kräuter hast blühen lassen, wird bereits früh im Jahr Nektar und Pollen für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten bereitgestellt. Im Frühling, wenn die Insekten aus ihrem Winterschlaf erwachen, werden sie deine Blühwiese wieder aufsuchen und so zur Bestäubung der Pflanzen beitragen. Dadurch können sich noch mehr Pflanzen vermehren und deine Blühwiese wird noch farbenprächtiger.

Eine gut überwinterte Blühwiese sorgt für einen noch besseren Start in die kommende Vegetationsperiode.

Danke für dein Interesse. Sei gespannt auf weitere Beiträge!

Wir hoffen, unsere Ideen zum Nutzen einer Blühwiese in der kalten Jahreszeit helfen dir weiter.

Danke, dass Du das Thema  ernst meinst und etwas für die Artenvielfalt unternimmst.

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PS: Auf unserem Blog und auf Social Media teilen wir immer wieder Erfahrungswerte und spannende Tipps rund um das Thema Blühwiese und nachhaltigen Artenschutz.

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Bis bald, deine NaturPaten!